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Situationsbeschreibung

Der Vertrieb verspricht den Kunden oder Auslandsniederlassungen bestimmte Lieferdaten, ausgehend von Fertigungsdaten, die der Computer vorgibt. Diese Daten werden meistens nicht eingehalten. Das führt dazu, dass die Vertriebsmitarbeiter immer wieder als Lügner vor den Kunden/Niederlassungen dastehen. Sie haben dann das Gefühl, dass sie nur mit allen Mitteln der Überredung (inkl. kleine Bestechungen [eine Flasche Überkinger etc.] und Drohungen) gegenüber der Produktion ihre Verpflichtungen einhalten können. Obwohl das nicht in den Treffen zum Ausdruck kam, kann das natürlich auch ein übertriebener Wettbewerb unter den Vertriebsmitarbeitern sein. Das führt dazu, dass Vertriebsmitarbeiter sich immer nur mit Beschwerden und unter Druck an die Fabrikmitarbeiter wenden, was wiederum dort zu einer „bockigen“ Haltung führt. Die Vertriebsmitarbeiter fühlen, dass sie nicht dafür bezahlt werden, Termintreue durchzusetzen. Verschlimmert wird die Situation noch dadurch, dass, wenn Kunden in ihrer Frustration sich dann an die Führungsebene wenden, die dann sofortige Resultate durchsetzt, was dazu führt, dass der Vertrieb vor den Kunden sein Gesicht verliert und dass eine gute Beziehung Vertrieb/Fabrikation unmöglich wird.

Lösungsvorschläge

Das scheint uns ein wesentliches Problem in Ihrem zu sein. Es existiert in allen Unternehmen, die ein ähnliches Aufgabengebiet haben. Das bedeutet nicht, dass dieses Problem nicht lösbar ist. Wir schlagen vor, die Schnittstelle Produktion (Lager/Fertigung)/Marketing auf eine Kontaktperson zu reduzieren. Diese Funktion muss bei Produktion und Marketing eingeführt und von beiden Seiten unterstützt werden. Als mögliche Person für diesen Posten sehen wir Herrn …, der sowieso nach etwas mehr Verantwortung strebt und geeignet in Auftragsabwicklung zu sein scheint. Zumindest wäre es einen Versuch wert. Mit Vorsicht sollte auch die Produktion dahingehend erzogen werden, auch für diese Person beste Möglichkeiten zu bieten, und nicht eine Angstreserve für den Fall bereitzuhalten, dass ein Geschäftsführer mit Nachdruck eine sofortige Problemlösung verlangt. Die Produktion muss verstehen, dass sie die Forderungen dieser Kontaktperson, und nicht die vom Management zu erfüllen hat. Das sollte auch die Angst auf der Seite der Produktion vor plötzlichen Eingriffen der Unternehmensleitung abbauen.

Wir schlagen regelmäßige Treffen zwischen Produktion, Marketing und der Kontaktperson vor, wenn möglich unter Leitung einer „unabhängigen“ Moderation, damit Vertrauen und Abläufe zusammen erarbeitet werden können. Begrenzt vorerst auf einen Zeitraum von 6 Monaten sollten diese Zusammenkünfte mindestens alle 2 Wochen stattfinden.

finanzieller und zeitlicher Aufwand

Der Aufwand ist zeitlich ca. 60 Min./14 Tage, der finanzielle Aufwand sollte sich in Grenzen halten, da die Position der Kontaktperson andere Abteilung erheblich entlasten wird.

 
punkt_2.txt · Zuletzt geändert: 2010/04/13 12:28 von uwe